Der Ablauf einer systemischen Aufstellung folgt einer klaren Struktur, die Raum für individuelle Themen und Lösungen bietet. Hier sind die zentralen Schritte im Überblick:
- Vorgespräch
Zu Beginn findet ein Vorgespräch statt, in dem der/die Aufstellungsleiter:in den Klienten oder die Klientin kennenlernt. Hier werden erste Informationen zum Anliegen, dem sozialen System (z. B. Familie oder Organisation) und den aktuellen Herausforderungen gesammelt. Es dient dazu, eine vertrauensvolle Basis für die weitere Arbeit zu schaffen. - Genogramm
Oft wird ein Genogramm, eine Art „Familienstammbaum“, erstellt. Es zeigt wichtige Beziehungen, Ereignisse und Dynamiken im System auf. Dieses Diagramm hilft dabei, Muster und mögliche Verstrickungen sichtbar zu machen, die für das Anliegen relevant sein könnten. - Anliegen und Ziel
Im nächsten Schritt wird das zentrale Anliegen formuliert: Welche Frage, welcher Konflikt oder welches Ziel soll in der Aufstellung betrachtet werden? Je klarer das Anliegen definiert wird, desto gezielter kann die Aufstellung arbeiten. Auch das gewünschte Ziel – wie mehr Klarheit, Heilung oder Lösungen – wird gemeinsam besprochen. - Die Aufstellung
Der Kernprozess: In der Aufstellung selbst werden Stellvertreter:innen für Personen oder Aspekte des Systems ausgewählt und im Raum positioniert. Durch die repräsentierende Wahrnehmung der Stellvertreter werden unbewusste Dynamiken, Konflikte und Beziehungen sichtbar. Der/die Aufstellungsleiter:in begleitet den Prozess behutsam und arbeitet darauf hin, ein Lösungsbild zu entwickeln, das das System entlastet und stärkt. - Nachgespräch
Bei Bedarf folgt ein Nachgespräch, in dem die Erkenntnisse reflektiert und offene Fragen geklärt werden. Es geht darum, die gewonnenen Einsichten zu integrieren und erste Schritte in Richtung Veränderung zu entwickeln. Der Klient erhält Raum, den Prozess nachwirken zu lassen und Verarbeitungszeit einzuplanen.
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